2015

Wo sollte es dieses Jahr hingehen. Da gab es eigentlich nur ein Land. Eine Reise die irgendwie in die Vergangenheit ging. Nach Kuba. Wir wollten das Land noch relativ ursprünglich kennenlerne. Bevor es durch die Annäherung zu den USA und das Ende des Embargos sich das Land total verändert. Als Reiseveranstalter wählte ich wieder world insight aus, da ich mit diesem schon zufrieden war und das Preis-Leistungs-Verhältnis paßt.

Nach sehr langem Flug über Toronto (dort rund 7 Stunden Transitaufenthalt) kamen wir Abends in Havanna an. Was mir auffiel war, das die Straßen relativ dunkel waren. Straßenbeleuchtung gab es wenig.
Am nächsten Tage erkundeten wir die Hauptstadt von Kuba. Es ist schon eine Stadt mit einem besonderen Flair. Irgendwie hatte ich den Eindruck das die Zeit stehengeblieben ist. Das lag sicher nicht nur an den vielen guterhaltene, auf Hochglanz polierten Cadillacs. Sondern auch an den vielen alten Häusern im Kolionalstiel. Aber leider sind viele dem Verfall preisgegeben. Es wird zwar versucht einiges zu restaurieren, aber es fehlt halt an vielem. Vorallem am Geld.
Wir besuchten das Revolutionsmuseum , die Altstadt von Havanna, verschiedene Plätze, das Hotel National (wo es einen leckeren Mujito gab) die Kananonenschußzeremonie auf der Festung,  eine Zigarrenfabrik , machten mit einem Oldtimer eine Stadtrundfahrt und abends besuchten wir verschiedene Kneipen wo wir bei guter Live-Musik und coolen Drinks den die Tage ausklingen ließen.

Die nächste Etappe führte uns Richtung Westen in das Modeldorf „Las Terrazas“. Eine Wanderung in der Umgebung dieses Dorfes sollte eine große Bedeutung für den weiteren Tourverlauf bekommen. Beim Überqueren eines Baches stürzte unser Reiseleiter Mario so, das er sich das Handgelenk gebrochen hat.
In Vinales mussten wir darum Abschied von ihm nehmen und bekamen einen Neuen - Domingo, einen vollkommen unmotivierten Reiseleiter, der keinen Spass an seiner Arbeit hatte - Leider.
Vorher unternehmen wir noch mit einem Lokalen Guide eine Wanderung durch das Tal von Vinales und eine Bootsfahrt auf einem Fluß in einer Höhle.

Weiter ging es Richtung Trinidad mit einem kurzen Zwischenstopp in Cienfuegos.
In Trinidad lernten wir das kubanische Leben hautnah kennen. Wir wohnten bei „Gastfamilien“ den sogenannten „Casa Particular“ . Sie waren sehr gastfreundlich und zauberten zu den Mahlzeiten leckere Sachen auf den Tisch.
Trinidad gefiel mir sehr gut. Die vielen bunten Häuser in den kleinen Gassen hatten ein besonderes Flair. Aber leider gibt es da auch noch viel zu tun. In den Randbezirken und Abseits der Hauptstraßen und Plätze sah es nicht so gut mit der Bausubstanz aus.

Nach 2 entspannenden Tagen ging die Fahrt weiter in den Nationalpark Topes de Collantes. Wir stiegen von unserem Bus in einen umgebauten russischen LKW der uns zu unserem Wandergebiet brachte.
In dem Hotel im Nationalpark kam ich mir vor wie in einem FDGB-Ferienheim. Irgendwie hatte diese Hotelanlage einen typischen sozialistischen Charakter. (Innenausstattung, Speisesaal, Schwimmhalle...)

Auf den Weg nach Camagüey kamen wir durch das Zuckermühltal, wo wir frisch gepressten Zuckerrohrsaft probierten. In Camagüey stiegen wir wieder auf ein anderes Verkehrsmittel um. Dieses mal auf ein „Fahrradtaxi“. Wir wurden Kreuz und Quer durch die Stadt gefahren und haben die verschiedenen Sehenswürdigkeiten besucht.

Für die nächsten beiden Tage hieß es auf das „große Gepäck“ zu verzichten. Es ging nur mit einem Tagesrucksack in das Sierra Maestra-Gebirge. Zuerst wieder mit dem Bus unseres Fahrers Hector, dann stiegen wir in PKW´s um. Die Straßen-

verhältnisse ließen es nicht zu, das wir mit einem großen Bus zu unserem Hotel kommen.
Am folgenden Tag hatten wir eine sehr anspruchsvolle und schwere Trekking-Tour. Ich muss zugeben, das sie mich schon ganz schön gefordert hatte. Es ging zur Camandancia de la Plata. Das war das Hauptquartier der Revolutionäre um Fidel Castro in der kubanischen Revolution. Diese lag in mitten dichter Wälder und ist noch originalgetreu erhalten.

Nachdem wir wieder unseren großen Bus hatten ging es in die 2. größten Stadt des Landes nach Santiago de Cuba Diese Stadt ist irgendwie das Gegenteil von Havanna. Die Häuser sind moderner, es wurde und wird sehr viel gebaut und restauriert. Am späten Nachmittag unternahmen wir den ersten Stadtbummel durch die Stadt. Da das Hotel nicht direkt im Zentrum lag war ein ca. 30 min. Fußmarsch erforderlich. Wir erkundeten das Zentrum mit der Kathedrale, die Fußgängerzone sowie den Hafen der Stadt. Da es Sonntag war, war auf den Plätzen einiges los. Es wurde verschiedene Live-Musik geboten . Zum Abschluss des Tages gab es noch Pina Colada im 15. Stock eines 5* Hotel in der Nähe unseres Hotels. Von dieser Bar hatte man einen super Blick auf das nächtliche Santiago de Cuba.


Am folgenden Tag wurde die Stadtbesichtigung mit der Gruppe fortgesetzt. Wir besuchten dabei die Moncada-Kaserne, die eine besondere Bedeutung wärend der Kubanischen Revolution hatte. Weiter ging es zur Grabstätte von José Martis, einem kubanischen Nationalhelden.

Die letzte Etappe der Rundreise führte uns in den äußeren Osten der Insel nach Baracoa. Der Ort begrüßte uns am Nachmittag mit wolkenbruchartigem Regen.
Am folgenden Tag stand zwar eine Wanderung auf den Yunque de Baracoa auf dem Programm. (Das ist ein Tafelberg (575 m) in der Nähe von Baracoa.) Aufgrund der Niederschläge der vergangenen Tage wäre eine Wanderung sehr riskant, so dass es nur eine Wanderung in der Nähe war. Diese hatte aber auch einige Schwierigkeiten zu bieten.

Am nächsten Morgen hieß es zeitig wecken und ab zum Flughafen zum Einchecken für den Rückflug nach Havanna. Da der Flughafen aber gleich neben dem Hotel war, war der Weg sehr kurz, so das wir anschließend noch in aller Ruhe Frühstücken konnten.

Jetzt war nur noch Faulenzen angesagt in dem 2* Hotel in Jibacoa.

Die 3 Wochen Kuba vergingen wie im Flug. Es war eine Reise mit vielen neuen Eindrücken, aber auch in die Vergangenheit. Eine Reise in den Sozialismus, den man in mancher Situation noch spürte, aber auch in ein Land im Umbruch. Wo der Weg hingeht kann noch nicht gesagt werden.
Wir waren eine tolle Truppe (Ausnahmen bestätigen die Regel) aber leider hatten wir einen nicht zu empfehlenden Reiseleiter Domingo.


Nachtrag:

Die Post von Kuba nach Deutschland benötigt ungefähr 5 Wochen. In einer Zeit, wo alles schnell gehen soll, doch erstaunlich lang. Aber Hauptsache sie kommt auch an. Was ich aus einigen Ländern leider nicht erlebt habe